Es ist eine alte Geschichte aus dem 14ten Jahrhundert, sagt man.
Die Geschichte handelt von einem Zimmermann der einen großen, alten Baum sieht. Aber der Zimmermann geht achtlos daran vorüber und bezeichnet ihn als "nutzlosen Baum", der nur so alt geworden ist,, weil seine knorrigen Äste nicht als Nutzholz taugen.
In der Nacht erscheint der Baum dem Mann im Traum und fragt: "Mit welchen Bäumen willst Du mich denn vergleichen?" Der Baum weist ihn darauf hin, dass Obstbäume und Kulturbäume regelmäßig misshandelt und geplündert werden.
Die Strategie dieses Baumes war indessen die Nutzlosigkeit. "So geht es überall zu. Darum habe ich mir seit langem Mühe gegeben, ganz nutzlos zu werden. Nimm an, ich wäre zu irgendetwas nütze - hätte ich dann wohl diese Größe erreicht?"
Der Baum sperrt sich gegen die Bestimmung von Nützlichkeit und Wert durch einen Mann, der Bäume lediglich als potenzielles Nutzholz betrachtet. "Wie sollte ein Geschöpf dazu kommen, das andere von oben her beurteilen zu wollen! Du, ein sterblicher, unnützer Mensch, was weißt Du denn von unnützen Bäumen!"
... wir werden alle darauf trainiert, ständig nützlich zu sein! Und das, ohne zu hinterfragen, ob das was wir tun auch wirklich uns nützt, wenn man so will. Es wird erwartet. Es muss halt sein. Es geht halt nicht anders. - Oft stimmt das, aber schauen wir doch mal hin, wo das einfach nur eine Ausrede unseres Verstandes ist um sich nicht nutzlos zu fühlen.
Was wäre nutzlos? Wie ist man am besten nutzlos? Das ist eine Frage, die ich stellen möchte. Dir, mir selbst und der Gesellschaft. Wäre es nicht oft besser, wir wären alle nicht mehr so hinter unserem nützlich sein her, um dann irgendwo Lob zu erhaschen? Ob nun von außen oder natürlich auch gern von unseren "inneren Eltern", die uns ständig ermahnen, nur ja alles zu tun, um "voran" zu kommen und eben nützlich zu sein.
Diese inneren Eltern sind unsere Treiber - im Außen sind sie lange nicht so harsch, wie die, die wir durch gesellschaftliche Prägung und Erfahrungen in unserem Inneren erschaffen haben und
mit uns tragen.
Lass uns mal nutzlos sein - mal nicht dem Optimum hinterher laufen. Was fühlst Du dann? Halte es mal aus. Ich tu das sicher, denn ich ahne dort eine unfassbare schöne innere Ruhe und Kraft, wenn man mal das Gepolter der innren Eltern überwunden hat.
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